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Saturday, March 20, 2010

„Ehemalige Heimkinder“ betreffend hat DIE LINKE folgenden Antrag im Landes-Parlament in Schleswig-Holstein eingebracht.

 
„Ehemalige Heimkinder“ betreffend hat DIE LINKE zusammen mit einem Betroffenen, Eckhard Kowalke, folgenden Antrag im Landes-Parlament in Schleswig-Holstein eingebracht.

»»» Mitteilung vom Landesparteitag DIE LINKE Schleswig-Holstein

28. Februar 2010

Verein ehemaliger Heimkinder e.V.“ ( „VEHeV“ )

Sehr geehrte Frau Tschapek-Güntner,

am Wochenende hat der Landesparteitag der Partei DIE LINKE in Schleswig-Holstein sich mit der Aufarbeitung der "Heimerziehung" beschäftigt und den beigefügten Beschluß gefaßt.

Sie finden darüber auch einen Kurzbericht unter:

http://www.die-linke-rendsburg-eckernfoerde.de/politik/neues_aus_dem_kreisverband/detail_news/zurueck/aktuell-11/artikel/ehemalige-heimkinder-fordern-gerechtigkeit/ ( vom 28.02.2010 )

Ich wünsche Ihnen allen viel Erfolg bei Ihrem Einsatz für die Opfer der "Fürsorge"-Erziehung [ von den Betreibern dieser „Höllen“ „Fürsorgeerziehung“ genannt ! ]
und verbleibe mit freundlichem Gruß
Rainer Beuthel
Ratsfraktion DIE LINKE Eckernförde
(Vors.)


Hier der Antrag!

Antrag an den Landesparteitag
Antragsteller: Rainer Beuthel, Eckhard Kowalke / Eckernförde / 03.02.2010

Der Landesparteitag möge beschließen:

Als Landesparteitag der Partei DIE LINKE Schleswig-Holstein unterstützen wir das Engagement ehemaliger Heimkinder zur Aufarbeitung der Geschichte der Heimerziehung und solidarisieren uns mit allen Opfern dieser repressiven und unmenschlichen Schein-Pädagogik. Wir unterstützen das Bestreben der Betroffenen nach Rehabilitation sowie Anerkennung des Unrechts, das ihnen angetan wurde, und fordern Wiedergutmachung – auch in Form finanzieller Entschädigungen. Nötig sind von Seite des Staates und anderer beteiligter Institutionen eine öffentliche Entschuldigung gegenüber den Opfern sowie die konsequente und lückenlose Aufarbeitung der Geschichte der Heim- bzw. Fürsorgeerziehung.

Wir beauftragen den Landesvorstand sowie die Landtagsfraktion, in diesem Sinne tätig zu werden – unter Bezug auf bereits bestehende Initiativen.

Zur Begründung:

Bis in die 70er Jahre wurden Kinder und Jugendliche in Schleswig-Holstein als „Heimzöglinge“ zu Opfern einer unmenschlichen „Fürsorgeerziehung“. Zu nennen sind die Landesjugendheime in Nütschau (1947-1950), Großenbrode (1950-1951), Alt Bülk (1947-1952), Heiligenstedten (1945-1958), Oelixdorf (1966-1981), Selent (1927-1993) und Schleswig (1952-1993) sowie das Landesfürsorgeheim Glückstadt (1951-1974), wo besonders grausame Zustände herrschten. Rechtsgrundlage für die Einweisungen in die Heime waren das Reichsjugendwohlfahrtsgesetz und ab 1961 das Jugendwohlfahrtsgesetz, das erst 1991 durch das KJHG abgelöst wurde.

Über Jahrzehnte hinweg wurden in Schleswig-Holstein wie andernorts in der BRD Kinder und Jugendliche unter fragwürdigen und fadenscheinigen Begründungen in geschlossene Heime eingeliefert und waren dort ihrer Menschenwürde beraubt. Schläge und Zwangsarbeit waren an der Tagesordnung. Besonders abschreckend ist das Beispiel des Landesfürsorgeheims Glückstadt, wo es Todesfälle und 1969 einen regelrechten Aufstand der „Zöglinge“ gab. 1874 als „Provinzial-Korrekturanstalt für die Provinz Schleswig-Holstein“ gegründet, wurde die Einrichtung 1925 in „Landesarbeitsanstalt“ umbenannt. Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten erfüllte das Haus bis 1934 die Funktion eines Konzentrationslagers, wo „Schutzhäftlinge“ eingesperrt waren. Der KZ-Charakter der Landesarbeitsanstalt bestand jedoch bis 1945 fort.

1 Vgl.: Möller, Reimer: „Schutzhaft“ in der Innenstadt. Das Konzentrationslager Glückstadt 1933/34.- In: „Siegeszug in der Nordmark“.- Kiel: AKENS, 2009. S. 96 – 111.

Obwohl das Kieler Sozialministerium Glückstadt als Ort der Unterbringung von „schwererziehbaren Fürsorgezöglingen für ungeeignet“ gehalten hatte, wurden ab 1949 in die Landesarbeitsanstalt „Zöglinge“ eingewiesen. Ohne eigentliche Rechtsgrundlage wurde die Anstalt 1951 in „Landesfürsorgeheim“ unbenannt. Welcher Geist in diesem „Heim“ herrschte, läßt sich daran ermessen, daß die alten Karteikarten mit der Bezeichnung „Arbeitserziehungslager Glückstadt/Elbe“ nach 1945 weiterverwendet wurden. Das Wort „Arbeitserziehungslager“ wurde durchgestrichen und „Landesfürsorgeheim“ darüber geschrieben; über „Häftlings-Nr.“ wurde „Zöglings-Nr.“ geschrieben – dies belegt die Karteikarte von Frank Leesemann aus dem Jahr 1969! Bezeichnenderweise wurde auch die uralte Häftlingskleidung weiterverwendet, einschließlich des roten Winkels auf dem Hemd. Zudem ist verbürgt, daß das Aufsichtspersonal aus der Nazi-Ära auch nach 1945 weiterbeschäftigt wurde: ein Teilnehmer des bundesweiten „runden Tischs“ in Berlin erkannte auf einem dort vorgelegten Photo aus der Zeit des Faschismus mehrere seiner Betreuer des Jahres 1970 – in Nazi-Uniform!

Seit Veröffentlichung des Buches „Schläge im Namen des Herrn. Die verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik“ durch Peter Wensierski im Jahr 2006 hat bundesweit wie auch in Schleswig-Holstein ein neues Kapitel der Aufarbeitung begonnen. Opfer der Heimerziehung haben sich zusammengeschlossen und das jahrzehntelange Schweigen gebrochen. Sie fordern zu Recht eine Anerkennung ihres Leids. Unter Federführung des Kieler Sozialministeriums tagte 2008 zweimal ein „runder Tisch“, der ehemalige Heiminsassen aus Glückstadt, Vertreter von Politik und Trägerverbänden zusammenbrachte. Die Akten aus Glückstadt, die zunächst als verschollen galten, wurden im Landesarchiv „entdeckt“ und aufgearbeitet. Die Betroffenen haben dazu Zugang. Der Wissenschaftler Christian Schrapper von der Universität Koblenz wurde mit der Erarbeitung einer umfangreichen Ausstellung zur Geschichte des Landesfürsorgeheims Glückstadt beauftragt, die nun ab dem 15.05.2010 im Landeshaus gezeigt werden soll. Ob diese Ausstellung die Thematik in ihrer ganzen Vielfalt, insbesondere auch den Bezug zur nationalsozialistischen Vorgeschichte darstellt, bleibt abzuwarten.

2 Schleswig Holsteinischer Landtag: Drucksache 16/2187
3 Vgl.: http://www.landesfuersorgeheim-glueckstadt.de/
4 Vgl.: http://www.heimkinder-ueberlebende.org/ «««

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Meine [ d.h. Martin MITCHELLs ] eigene momentane Unterschrift: Eine Verhandlung oder ein Verfahren ohne QUALIFIZIERTEN juristischen Rechtsbeistand, Recht und Gesetz ist wie ein Gebäude ohne Fundament – ein Kartenhaus, und ein Armutszeugnis für jede "Demokratie" und angeblichen "Rechtsstaat", wo versucht wird dies einzuschränken.

My [ ie. Martin MITCHELL's ] own current signature: Negotiation with the perpetrators, your detractors and opponents without QUALIFIED legal counsel present and by your side throughout and at all times, and without reliance upon the law and jurisprudence, is like a building without a foundation – a house of cards, and any attempt at curtailment of these rights is clear evidence of incompetence, incapability and incapacity of a country’s "constitutionality" and it’s "democracy".

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